Zwischen Naturerwachen und Lebenswenden

Das Leben ist so: kleine Bäche werden zu großen Flüssen, eine Wolke trägt den zum Regen über das Land, das Gelb der Märzenbecher sagt, daß der Frühling kommt, Gras wird grün, Blätter an den Bäumen kommen, zaghaft, dann unerschrocken, drängen sie hinaus, erste Blüten am Kirschbaum widerstehen den letzen Frösten, nicht lange und die Märkte sind voll, von frischem Gemüse.

Und dann ist plötzlich ein Abschied da; zwei Jahre fühlen sich an wie zehn, wir haben uns aneinander gewöhnt, wir haben uns gegenseitig beheimatet, wir haben teilgenommen an Sorgen aber auch Freuden, wir haben gemeinsam gebetet, gegessen, gearbeitet, Fragen gestellt, wie das Leben geht, wohin die Kirche geht, warum sie bei bestimmten Themen wie Familie, blind zu sein scheint, wie der Himmel aussieht, und haben entdeckt, daß wir im Grunde doch ganz einfach gestrickt sind, daß es etwas gibt, was allen Menschen gleich ist: die Sehnsucht nach Friede, nach Geborgenheit, nach Freundschaft, nach Wohlwollen, und daß man zum Leben sehr wenig braucht. Manchmal nr ein Glas Bier, ein Lächeln oder eine Umarmung.

Nun ist diese Ausbildung zu Ende; wir haben im Rückblick geerntet, was uns berührt, was uns neu orientiert hat, was uns weitere Schritte machen läßt, wo wir gelernt haben, daß manches leichter ist als gedacht, aber auch schwerer. Daß uns Einer zusammengeführt hat, auf unterschiedliche Art und Weise, mit dem wir verbunden sind. Ohne, daß wir es vielleicht wirklich realisiert haben.

Und wissen uns weiterhin in der großen Familie Gottes, der Weltkirche und in der kleineren, der Akademie für Ehe und Familie. Wohin immer uns unsere Reise führt.

Denn so will es sein: daß uns die Sendungsfeier hinausbetet in die Welt. Es warten viele Aufgaben, je nach unseren Begabungen, aber unverzichtbar benötigt für das, was verheißen ist: ein neuer Himmel und eine neue Erde.