Das sagte der frühere Familienbischof Klaus Küng bei der Sendungsfeier der Salzburger Akademie für Ehe und Familie im Haus St. Arbogast in Götzis, Vorarlberg.
Er überreichte den Absolventen des 12. Lehrganges, acht Ehepaaren aus der Schweiz und Deutschland sowie einem Priester bei einem Festakt die Zertifikate zu Familienassistenten. „Wir brauchen eine neue Caritas im Sinne einer Hilfestellung für die Menschen, dass sie den Weg finden“, vertrat der emeritierte Familienbischof bei seiner Predigt. „Ich betrachte die Familienassistenten als eine Art neuer Caritas: für die Familien, ihre Aufgaben, ihre Zielsetzungen. Das ist ein Riesendienst für die Kirche.“ Er freue sich, dass bei den jüngsten Lehrgängen der Salzburger Akademie für Ehe und Familie zuletzt auch Priester teilgenommen hätten. Denn es brauche dafür beides: Ehepaare und Priester.
Die Absolventen beschäftigten sich damit, was die Liebe ist, die Liebe zu Gott, untereinander und zu den Kindern, meinte Bischof em. Klaus: „Das ist ein wunderbares Abenteuer. Ich habe immer wieder gesehen, dass die Akademie eine große Hilfestellung für alle Teilnehmer ist, die auch voneinander lernen können.“ Der Weg der Kirche gehe über die Familien, zitierte er den hl. Johannes Paul II. „Ich bin sicher, dass die Erneuerung der Kirche kommen wird, sobald das in einem größeren Ausmaß entdeckt wird. Die Kirchen füllen sich vor allem dort, wo die Familien beginnen, ihren Glauben zu praktizieren. Weil sie auf einmal entdecken: Das hilft mir, ja, da finde ich Halt, eine Quelle, auch etwas, das froh macht. Dann steigen die Chancen erstens für die Ehe und zweitens für die Kinder, einen guten Weg im Leben zu finden.“ Die Familie sei die erste und wichtigste Schule des Lebens, die erste und wichtigste Schule der Liebe, die erste und wichtigste Schule des Glaubens. „Es geht dort um die Liebe, die erfahren wird. Es geht um die Wärme, die empfangen wird, die das Herz öffnet.“
„Mit dem zweijährigen Kursangebot wurdet ihr befähigt, Familien so zu begleiten, dass sie ihre Berufung als Familie trotz allem neu entdecken können“, formulierte Familienbischof Hermann Glettler in seinem Grußwort. „Ihr tut dies in der Gewissheit, die Papst Franziskus zum Ausdruck brachte: ´Die Familie ist das Herz der Gesellschaft, der Ort, an dem wir lernen zu lieben und geliebt zu werden, der Ort, an dem wir unsere Wurzeln haben und wachsen können. Sie ist der Ort, an dem wir unsere Träume teilen und unsere Hoffnungen auf eine bessere Zukunft setzen.´ Wenn es Familien gut geht, schmeckt das Leben einer Gesellschaft nach Zukunft.“
Papst Franziskus erwähnte in einem Grußwort, dass es die Sendung der Familienassistenten sei, „für die Familien da zu sein und ihnen mit Begeisterung und Verständnis ihre Erfahrungen weiterzugeben“.
„Genau das möchten die Absolventen ab jetzt gerne tun“, betont Kurt Reinbacher, der die „Salzburger Akademie für Ehe und Familie“ im Jahr 2000 als „Schule der Liebe“ ins Leben gerufen hatte und seither leitet. Erstmals hätte man diese Ausbildung, die im Referat für Ehe und Familie der Erzdiözese Salzburg und bei der „Initiative Christliche Familie“ angesiedelt ist, auch Schweizer Familien anbieten können. „Die Erfahrung bestätigt sich immer wieder, dass die Liebe auf Wachstum angelegt ist und dass wir etwas dazutun können – ich würde sagen: müssen –, damit sie gelingt,“ fasst er zusammen. Die zweijährige „Schule der Liebe“ biete dafür den geeigneten Rahmen. „Sie ist eine Investition in Ehe und Familie, die sich in jeder Hinsicht bezahlt macht.“
„Ja, ich würde die Familienakademie nochmal machen und sie empfehlen“, fasst Sabeena Pattaru aus Rupperswil (CH) zusammen. „Man hört so viele tolle Referenten, die einem andere Blickwinkel eröffnen und den Horizont weiten. Die Akademie ist wirklich eine Schule der Liebe, eine zweijährige Ausbildung, die die eigene Ehe stärkt, wo man Zeit hat füreinander und für die Familie“, zeigt sich die Ehefrau von Pradeep angetan. „Wo man gemeinsam erörtert: Was ist unser Herzensthema, mit dem uns Gott in diese Welt senden will?“ Toll fände sie es auch, dass man bei der Familienakademie die Kinder nicht beiseiteschiebe, sondern lerne, wie man als ganze Familie die Akademie durchlaufen könne, betont die Mutter von vier kleinen Söhnen: „Das finde ich essenziell, weil die Familie gehört zusammen, damit die Kirche lebt.“