Warum Fürbitte?
Hast du dich auch schon einmal gefragt, was Fürbitte eigentlich ist? Und warum wir unsere Anliegen bei jeder Heiligen Messe und so auch bei Taufen oder Hochzeiten vor Gott tragen?
Im Wort „Fürbitte“ stecken die Worte „für“ und „bitte“, also „für jemanden etwas bitten“. Jesus trägt uns in Matthäus 7,7 und Johannes 14,13 auf Fürbitte zu halten: „Bittet, so wird euch gegeben…“, „Alles, worum ihr den Vater in meinem Namen bittet, das wird er euch geben!“.
In der Fürbitte machen wir uns dem Gebet Jesu gleichförmig. Dieser ist nämlich der einzige Fürsprecher beim Vater für uns Menschen. So achtet jeder Beter „nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen” (Phil 2,4). Es ist somit auch eine ständige, auf Gegenseitigkeit beruhende Anteilnahme im Gebet.
Gott ist jedoch alle Macht gegeben. Warum braucht er dann unsere Fürbitte?
Gott macht sich in gewisser Weise von unserem Gebet abhängig, weil er unsere Mithilfe und Mitanteilnahme bei der Veränderung der Welt möchte. Er möchte gemeinsam mit uns Reich Gottes hier auf Erden bauen, somit wird in gewisser Weise durch unsere Fürbitte der Wille Gottes hier auf Erden freigesetzt.
Gott ist außerdem ein Gott der Beziehung. Und Beziehung lebt von Kommunikation. Gott weiß bereits, was wir brauchen („…denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.“ Mt. 6,8), trotzdem möchte er es aus unserem Mund hören, um Beziehung mit uns, seinen Geschöpfen, zu leben.
Durch unsere Fürbitte verändern wir nicht Gottes Herz! Wir müssen Gott nicht „überreden“ oder „überzeugen“, etwas Gutes zu tun. Vielmehr wird durch UNSERE Fürbitte UNSER Herz verändert, hin zu einer Haltung, in der wir alles von Gott erwarten und vertrauen, dass er alles gut machen wird.
Gott führt seinen vorherbestimmten Plan auf besondere Weise durch die Fürbitte der Kirche aus, somit macht es einen großen Unterschied, ob wir Gott um etwas bitten oder nicht.
Glauben und Vertrauen wir darauf, dass Gott unsere Anliegen erhört, ganz nach dem Motto: „Bittet, so wird euch gegeben.“
Lena Gruber, Mitarbeiterin im Referat für Ehe und Familie
Bei Fragen kannst du mir gerne schreiben: lena.gruber@eds.at
Wir freuen uns über deine Gebetsanliegen (das Eingabefeld dazu findest du auf unserer Homepage, wenn du nach unten scrollst) und treten in unseren Fürbitten für dich ein.
Du brauchst Inspiration oder Hilfe beim Formulieren der Fürbitten für eine Taufe oder Hochzeit? Unter diesen Links kannst du dich inspirieren lassen:
Quellen:
Katechismus der Katholischen Kirche. (1993). Vierter Teil Das christliche Gebet. Erster Abschnitt Das Gebet im christlichen Leben. Erstes Kapitel Die Offenbarung des Gebetes. Artikel 3 In der Zeit der Kirche. Fürbitte. München: Oldenbourg, Benno, Paulusverlag, Veritas.
Cech, M. & P. Figl T. (n.d.). Wir bitten dich, erhöre uns…Werden wir erhört? Die Fürbitten. Verfügbar unter: https://youmagazin.com/die-heilige-messe-teil10/#