Wie können wir die Adventszeit und den Heiligabend in der Familie feiern?

Oft ist die Zeit vor Weihnachten gerade für Familien eine der hektischsten Phasen im Laufe eines Jahres. Wo bleibt neben Ballett-Weihnachtsvorführungen, Fußball-Weihnachtsfeiern, Christkindlmarkt und Geschenke-Besorgen die Zeit für eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit?

Vielleicht ist es auch ihnen ein Anliegen, dass Sie Weihnachten nicht in Hetze und Hast verbringen, sondern dieses Fest zu dem wird, was es ist: Ein Fest der Stille, des Auftankens, der Dankbarkeit, der Freude und des Ausrichtens auf Jesus Christus, der für uns Mensch geworden ist.

Wir haben ein paar Ideen zusammengeschrieben, wie diese besondere Zeit im Jahr würdig gefeiert werden kann.

Der Advent

Liturgisch ist die Zeit des Advents eine Zeit des Wartens, des Ausrichtens auf Gott und des Fastens. Den Advent als eine Zeit des Fastens zu verstehen, ändert unseren Blick und beschenkt uns mit dem Fokus auf das Wesentliche.

Um den Kindern die Zeit des Wartens anschaulich zu machen, kann man die Krippe bereits am ersten Adventssonntag aufstellen und Jesus und Maria etwas weiter weg. So können die Kinder an jedem Sonntag das heilige Paar etwas weiter zur Krippe wandern lassen.

Da es abends dunkler wird, bietet es sich an, abends immer wieder kleine Adventsandachten zu machen. Besonders die Lichter am Adventkranz verdeutlichen die christliche Botschaft sehr gut, dass Jesus immer mehr Licht in unserem Leben sein möchte, das wahre Licht, das alle Dunkelheit vertreibt. Kinder werden z.B. gerne gefragt, was am Tag gelungen ist, wo sie Schwierigkeiten gehabt haben. Sie tun sich oft leichter als wir Erwachsene, dies, was sie unmittelbar beschäftigt, in Form eines Dankes oder einer Bitte als frei gesprochenes Gebet unmittelbar an Gott zu richten oder einfach laut auszusprechen, um es uns Eltern anzuvertrauen. Im Vaterunser-Gebet, das Jesus seinen Aposteln gelehrt hat, dürfen wir als Familie alle unsere ausgesprochenen und unausgesprochenen Bitten und Gedanken aufgehoben wissen.

Es ist eine gute Investition, sich auch für die nächsten Jahre ein paar Adventssingbücher zuzulegen, aus denen alle die gleichen Lieder gemeinsam singen können. Oft haben örtliche Bibliotheken ein Repertoire an schönen Advents- und Weihnachtsbüchern, aus denen den Kindern vorgelesen werden kann.

Der Advent bietet auch liturgisch für Kinder einiges an Anschauungsmaterial. So kann am 4.12. der Festtag der Hl. Barbara gefeiert werden. Traditionell wird ein Kirschzweig in eine Vase gestellt, der dann an Weihnachten zu blühen beginnt. Die Heilige Barbara erinnert uns daran, dass auch wir unseren Glauben mutig verkünden.

Am 6. Dezember feiert die Kirche den Heiligen Nikolaus. Neben einem Nikolausbesuch oder einem Nikolaus-Sackerl vor der Türe ist die Geschichte des Heiligen Nikolaus eine sehr eindringliche für Kinder. So hat er nicht nur drei armen Mädchen Geldsäcke durchs Fenster geworden, sondern sind ihm auch viele Wunder zuzuschreiben, wie die Vermehrung von Korn in Hungersnot, die Erweckung von Verstorbenen und die Stillung eines Seesturms.

Eine dritte Heilige des Advents ist die Hl. Lucia, derer wir am 13. Dezember gedenken. Lucia gründete eine Armen- und Krankenstation und versteckte viele verfolgte Christen in den Katakomben der Stadt Syrakus. Um ihre Hände für den Dienst an diesen Menschen frei zu haben, setzte sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf, welcher auch heute noch ein Symbol für sie ist.

Um sich auf das Kommen Jesu vorzubereiten, lohnt es sich einmal zu reflektieren, welche Veranstaltungen im Dezember wirklich besucht werden müssen. Welche Termine uns eher die Ruhe des Advents nehmen, statt unser Herz auf das Kommen Gottes vorzubereiten. Oft ist weniger mehr.

Der Heiligabend

Kennen Sie das, dass man von den Vorbereitungen auf das große Fest schon so gehetzt ist, dass man zu Heiligabend dann zu müde ist, um die Feierlichkeiten richtig genießen zu können? Damit ein Fest gelingen kann, braucht es Gelassenheit und Entspannung bei allen Teilnehmern. So ist es sinnvoll sich darum zu bemühen, bereits ein paar Stunden vor dem Fest mit allen Vorbereitungen fertig zu sein. Lassen wir uns nicht unterkriegen, wenn trotz aller Bemühungen Spannungen oder Streitigkeiten aufkommen. Gerade das, was das Leben manchmal schwer macht, können wir Jesus in der Krippe anvertrauen. Er ist für uns Mensch geworden und möchte uns durch sein göttliches Herz beschenken. Das größte Geschenk ist Jesus selbst.

Legen Sie wert auf das Äußere. In festlicher Kleidung und festlichem Ambiente mit Kerzen und schöner Hintergrundmusik wird das Weihnachtsfest zu einem würdevollen und erinnerungswürdigen Moment für die ganze Familie.

Musik trägt zu einer schönen Stimmung bei. Vielleicht spielt in Ihrer Familie jemand ein Musikinstrument oder hat ein Weihnachtsgedicht in der Schule oder im Kindergarten gelernt. Es lohnt sich, den Heiligabend durch persönliche Beiträge individuell zu gestalten. Wird kein Musikinstrument gespielt, kann es durchaus auch sehr festlich sein, sich ein paar schöne Lieder aus einer Playlist abzuspielen und mitzusingen. Wir empfehlen zum Beispiel folgende Playlist.

Als ein besonderes Geschenk empfinden wir immer das Lesen der Heilsgeschichte an der Krippe.

Diese ist zu finden in Lukas 2,1-10 oder hier.

Wir wünschen allen Familien und jedem einzelnen eine gesegnete Advent- und Weihnachtszeit!