Versöhnung ist die Ruhe und der Friede nach einem Sturm.
In unserem täglichen Miteinander passieren neben all den wunderbaren Dingen, die Gemeinschaft ausmacht, leider auch Verletzungen, die wir einander zufügen. Manche bewusst, doch vieles auch ohne böse Absicht.
Es sind unbedachte Worte, Kränkungen und Taten.
Sie wirken auf unsere Beziehung wie ein Stachel, wie Gift und hinterlassen Wunden bei meinem Gegenüber.
Versöhnung ist die Ruhe und der Friede nach einem Sturm.
Sie ist das ehrliche Annehmen des Anderen mit all seiner Zerbrochenheit und trotz all seiner Schuld. Ein Akt, der sehr tiefgreifend und nicht leichtfertig ist.
Versöhnung ist ein Stück Himmel.
Nach einem Streit sehnt sich jeder nach diesem Gefühl des Wieder-Gut-Seins.
Versöhnung, dieses Wort und ferner auch die Geste der Versöhnung hat ihren Ursprung in der Philosophie und Theologie und leitet sich vom Wort „versühnen“ her, was so viel bedeutet wie wiederherstellen und gut machen.
Es meint die Beziehung, die verwundet wurde, neu aufzubauen.
Manchmal sind viele kleine Schritte notwendig, um etwas Verletztes zu verbinden und gelegentlich braucht es etwas Zeit, bis die Sehnsucht oder Bereitschaft nach Friede und Vergebung gewachsen ist und Versöhnung überhaupt möglich wird.
In all unserem Bemühen steckt in Versöhnung dennoch das Gesetz der Freiheit: nur wer ehrlich und von sich aus nach Versöhnung sucht, ist bereit sie auch zu vollziehen. Niemand kann zu Vergebung gezwungen werden.
Eine Hilfe ist uns Gott, der unendlich liebt und immer bereit ist zu vergeben.
Er ist der liebende Vater. Jesus, Gottes Sohn, hat am Kreuz für uns „versühnt“, dh. dieses Band der Liebe zwischen Gott und dem Menschen wiederhergestellt. Daraus dürfen wir schöpfen in unserer Zerbrochenheit.