Segen
Ein vergessener Schatz ist der Segen.
Das Wort „segnen“ hat seinen Ursprung im Lateinischen und heißt dort BENEDICERE – also so viel wie: Gutes sagen. Dem anderen Gutes zusprechen und ihm das Beste wünschen.
Im Alltag werden oft viele Worte gesprochen, geredet, gesagt, geplappert, geschwatzt, gemurmelt, gerufen, oderb zititert.
Mit jedem, dem man begegnet, pflegt man eine andere Art zu sprechen. Mit den einen führt man Smalltalk, mit den anderen Informationsaustausch und mit ein paar wenigen wirkliche Gespräche von Herz zu Herz.
Was wir dem anderen sagen, hat eine immense Wirkung auf ihn.
Oft sind unbedachte Worte verletzend und man kann sehen, dass sie sich wie eine Vergiftung ausbreiten und die Beziehung dadurch langsam zerstören.
Das Gute sagen, den Segen zusprechen, hat ebenso eine immense Wirkung auf mein Gegenüber. Es wirkt wie ein Dünger oder eine Medizin und baut Vertrauen und Wertschätzung auf.
In der Psychologie* spricht man davon, dass in menschlichen Beziehungen Worte der Verletzung leider sehr schnell tiefer dringen, als die des Zuspruches und daher auf eine ausgesprochene Kränkung mindestens 4 positive Worte oder Zusprüche fallen müssen, um wieder in ein Gleichgewicht zurückzukommen. (*Vgl. Gottman)
Die Macht der Worte ist eine Kraft, die nicht vergessen werden darf, wenn wir gesunde Beziehungen in Wertschätzung leben wollen.
Das Beste, das einem gesagt oder gewünscht werden kann, ist der Beistand Gottes, seine liebende Hand auf deinem Leben.
Von ihm her ist auch aller Segen zu sehen.
Jemanden segnen meint, ihn Gott anzuvertrauen und an ihn denken, in der Zuversicht, dass Gott ihn besonders begleite.
Bei der Hochzeit segnet sich das Brautpaar gegenseitig nach dem Eheversprechen und tut dies mit einem Kreuzzeichen auf Stirn, Mund und Herz „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Mit diesem Segen tritt Gott in diese Beziehung und in diesen besonderen Bund.
Er gibt dem Paar die Kraft auch in der Ehe Worte des Segens über den anderen zu sprechen.
Den Segen Gottes erfahren wir in allen Sakramenten: Taufe, Kommunion, Firmung, Weihe, Ehe, Krankensalbung, Versöhnung und in jeder Heiligen Messe durch den Priester. Dieser Segen soll uns im jeweiligen Lebensabschnitt besonders stärken.
Segen zu sprechen ist aber etwas, zudem jeder Mensch, jeder Christ, zu jeder Zeit befähigt ist. Und damit brauchen wir nicht zu sparen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Gottes Segen!!